Unter dem Leitgedanken „Wir beflügeln Ideen“ unterstützt die Universitätsgesellschaft Osnabrück e. V. akademischen Nachwuchs und Forschungsprojekte. Im Textilen Gestalten fördert die Universitätsgesellschaft das Dissertationsprojekt „Die Beiderwandweberei Meldorf als textiler Erinnerungsort“. Das Dissertationsprojekt von Lucia Schwalenberg unter der Betreuung von Prof.in Dr.in Bärbel Schmidt erforscht die Geschichte und den Musterschatz der Museumsweberei in Meldorf.
Bestandteil dieser Beiderwandweberei ist ein historisch gewachsener Musterschatz mit komplexen Jacquardkartenläufen, historischen Webstühlen, Maschinen und Geräten sowie einem Archiv an Gewebezeichnungen und Musterproben. Beiderwand ist eine komplexe Gewebetechnik mit bildhaften Musterungen, für die Jacquardwebstühle verwendet werden. Ziel der Gründung der Museumswerkstatt in Meldorf waren Erhalt und Weitergabe des Wissens der komplexen Technik der Weberei. Im Zentrum des Forschungsprojektes steht die Analse der Quellen zur Entstehung der Museumswerkstätten, des Musterarchivs und der technischen Geräte.
Ziel ist es aufzuzeigen, welche Relevanz und welches Potential diese Museumsweberei für die Weitergabe textiler Kultur hat. Im Kern geht es darum aufzuzeigen, ob und wie textile Erinnerungsorte zum Erhalt, der Weitergabe und der Zukunft textiler Kultur und textilen Wissens beitragen.
Osnabrück hat mit seiner Geschichte als Leinenlegge und der Nachbarschaft zur Tuchmacherregion Bramsche einen starken textilhistorischen Bezug. Die Universität verfügt im Fachgebiet Textiles Gestalten über eine exzellente technische Ausstattung, zu der – einzigargtig für ein lehramtsausbildendes Fachgebiet in Deutschland – ein historischer Lochkartenjacquard inklusive Kartenschlagmaschine genauso gehören wie die neueste Technologie des Digitaljacquards.
Herzlichen Dank für die Bewilligung des Förderantrages für die Archivrecherchen im Rahmen dieses Dissertationsprojektes an die Universitätsgesellschaft Osnabrück.